Vita
  • * 1936 in Bonn † 2019 in Bonn
  • 1954-59 Studium der freien Malerei an den Kölner Werkschulen
  • 1986 Stipendium der Stadt Bonn Gründungsmitglied der „gruppe konkret“
Einzelausstellungen 
  • 1959 Deutscher Bücherbund Bonn
  • 1967 Atelier Schellberg, Duisburg
  • 1968 Galerie Orion, Köln Kunstkabinett Funke, Gelsenkirchen
  • 1969 Bonner Kunstverein, Studio im Rheinischen Landesmuseum
  • 1970 Neumarkt der Künstler, Köln
  • 1971 Pro Art, Duisburg
  • 1972 Galerie Glaub 1, Köln
  • 1973 Kölner Kunstkalaydoskop
  • 1975 Galerie Circulus im Bonn Center
  • 1976 Kurfürstliches Gärtnerhaus Bonn Informationszentrum der Stadt Brühl
  • 1977 Galerie Circulus Bonn
  • 1978 Galerie Rehklau, Augsburg
  • 1979 Galerie Rolandshof, Remagen
  • 1980 Galerie Walramstraβe, Wiesbaden
  • 1982 Galerie Cuenca, Ulm
  • 1985 “Fragmente” Kurfürstliches Gärtnerhaus, Bonn
  • 1989 Galerie Friege, Remscheid
  • 1990 Stadtturm-Galerie, Innsbruck
  • 1995 Galerie Robol, Wien
  • 1996 Gesellschaft für Kunst und Gestaltung, Bonn
  • 2008 Konstruktion-Destruktion Galerie 11, Köln
  • 2022 „Eine Rückschau“ Kurfürstliches Gärtnerhaus, Bonn
Ausstellungsbeteiligungen 
  • 1958 Reichsmuseum, Antwerpen
  • 1967 Winterausstellung, Düsseldorf
    Kölnischer Kunstverein
  • 1968 Rathaus Kreuzberg, Berlin
  • 1969 Forum der Stadt Leverkusen
  • 1971 Galerie auf Zeit, Köln
  • 1974 Rheinisches Landesmuseum, Bonn
  • 1977 Internationaler Kunstmarkt, Köln
    Stadttheater Darmstadt
  • 1978 Haus der Kunst, München
  • 1979 Karl E. Osthaus Museum, Hagen
  • 1980 Kunstverein Heidelberg
    Mein Kölner Dom, Kunstverein Köln
  • 1981 Leopold-Hoesch-Museum, Düren
    Hochschule für Gestaltung, Offenbach
    Deutscher Künstlerbund, Nürnberg
  • 1982 Städtische Galerie Villa Zanders, Bergisch-Gladbach
    Museum Brera, Mailand
    Museum Folklore, Rom
    Saarlandmuseum, Saarbrücken
    Kunstverein Salzgitter
    Museum Tampere, Finnland
  • 1983 Nationalmuseum Seoul
  • 1984 Brunswiker Pavillion, Kiel
    Goβe Kunstausstellung, Düsseldorf
  • 1986 Kulturzentrum Graz
    Galerie Lindner, Wien
    Städtisches Kunstmuseum, Bonn
  • 1989 Museum of Modern Art, Oxford
  • 1991 Galerie Robol, Wien
    Symposium Grillhof, Innsbruck-Vill
  • 1992 Manege, St. Petersburg
    Bonner Künstler, Potsdam
  • 1994 Synchron, Schloss Herten
  • 2000 Jakopiceve Galerie, Ljubljana(Slowenien)
    Jazzgalerie, Budapest
  • 2001 Akademie der Künste Berlin
    Das Quadrat, Künstlerforum Bonn
  • 2002 Accrochage zum20sten, Gesellschaft für Kunst und Gestaltung Bonn
    Städtisches Kunstmuseum Soest
    Schloss Fuβgönnheim
  • 2004 Institut fuer konkrete Kunst Rehau
  • 2004 Orangerie des Musees de Sens, Frankreich
  • 2005 „Motiva“ Austriacenter, Wien
    Museum Modern Art Hünfeld
  • 2006 Galerie im Franckhaus, Marktheidenfeld
    20 Jahre Werkstattgalerie der Stadt Remscheid
  • 2007 Galerie Rheinhausen
    „Ars Porta“ Villa Heros, Remagen
  • 2008 „Gegenstandslos“ Gesellschaft für Kunst und Gestaltung, Bonn
    Kunststation Kleinsassen(Rhön)
    60 Jahre BBK Köln, Stapelhaus
  • 2010 Glasmuseum Rheinbach
  • 2011 XS Galerie Konkret/System, Kielce Polen
  • 2013 XS Galerie Kielce Polen Millenium Hall, Rceszow Polen
  • 2015 BWA Galerie Ostrowcv, Polen

»Material stärken«, »Material verletzen«, »Material teilen«

Trotz eines mehrschichtigen Entwicklungsprozesses hat sich das Schaffen von Wolf Ebener(*1936), der Gründungsmitglied der Gruppe »konkret« ist, seine ganz charakteristische Sprache stets bewahrt. In Aquarellen und Gouachen hat der Künstler seit 1956 Farbverläufe und Verlaufsstrukturen im Hinblick auf das Verhältnis von Formfindungen, Farbschichtungen, Formprozessen und ihren Auflösungen geradezu systematisch untersucht und künstlerisch umgesetzt. So ist ein umfangreiches und formal reiches Oeuvre entstanden, das in zahlreichen Präsentationen im In- und Ausland beachtet wird. 1967 fand er das Material, dem bis heute noch seine besondere Aufmerksamkeit gilt. Karton, aber auch Papier, bieten nicht nur eine Fläche als Bildträger, sondern haben körperliche Qualität, haben Volumen, wenn sie sich durch Schichtungen von der Fläche in den Raum erheben oder lösen. Schichten, Stapeln, Verschieben, Brechen, Einreißen, Schneiden sind Vorgänge, mit denen Ebener seinen Umgang mit dem Material beschreibt. Dahinter steht natürlich noch die Schicht der Wirkungen solchen Handelns, wie etwa »Material stärken«, »Material verletzen«, »Material teilen« oder anderes. Die Einfachheit dieses Prinzips signalisiert zugleich die unendliche Vielfalt, nämlich durch minimale bis maximale Veränderungen, Verschiebungen, Gewichtungen, Schichtungen eine Kette neuer Lösungen zu inaugurieren. Wolf Ebener sieht hier »Im Sinne von Aufbau und Verfall: Sinnbilder«, was als Assoziationen beim Betrachter seiner Werke latent ist, im strengen Sinne der konkreten Kunst aber eine willkommene indoktrinäre Ergänzung bedeutet. So wie in seinen Arbeiten Konstruktion und Dekonstruktion einander bedingen, so greifen auch Philosophie und Formprozess ineinander.

Prof. Dr. Frank Günter Zehnder

Anmerkungen zur künstlerischen Entwicklung

Formfindungen und deren Auflösung in verschiedenen Farbschichtungen, in denen Spuren des ersten Formprozesses das Gerüst für den erneuten Malvorgang bildeten, waren Grundlagen meiner Absprengstrukturen. Diese frühen Aquarelle und Gouachen sind zwischen 1956-1966 entstanden, einfache Farbverläufe, die durch den Wechsel des Farbauftrags in horizontaler Lage in eine vertikale Position entstanden sind, waren Grundlagen der Verlaufsstrukturen 1965-1975. Aufbauend auf diesen Wechselbezug zwischen Auflösung und Verfestigung entstanden 1967 die ersten Kartoncollagen. Durch Schneiden (Materialteilungen), Einreiβen und Brechen der Teile (Materialverletzungen) entstehen hier Formfindungen, die durch Schichtung und Verschieben der Formteile immer neue Lösungen ermöglichen. Im Sinne von Aufbau und Verfall: „Sinnbilder“. Weitere Stationen meiner künstlerischen Entwicklung sind Schraffurfrottagen (ab 1980) sowie Papierschichtungen mit Seidenpapier und Folien (ab 1990). Beide Phasen enthalten zwar Aspekte meiner früheren Arbeiten, beruhen aber auf einer anderen bildnerischen Grundlage, obwohl das Thema Schichtung und Struktur auch hier den gemeinsamen Leitfaden bilden.

Wolf Ebener
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